Tsvetan Dobrev (* 1956, Kazanlak, Bulgarien)
Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen in den Bergen Bulgariens wurde sein musikalisches Talent frühzeitig erkannt. Er bekam Klavierunterricht und es wurde ihm ein Komositionsstudium finanziert. Er komponierte Werke für Kammermusik, Film und Ballett und war soetwas wie ein Aushängeschild der zeitgenössischen bulgarischen Musik. Bei der Aufführung eines opulenten Werkes für Ballett, Blasinstrumente, Perkussion, Volksinstrumente, Gesang und Elektronik im Kulturpalast in Sofia zog er 3000 Besucher an. Das machte die Sicherheitskräfte so nervös, dass fortan zeitgenössische Musik nur in kleiner Besetzung zugelassen wurde. Dobrev verließ daraufhin das Land und emigrierte nach Frankreich. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Barpianist am Montmartre und durch Unterricht an einem Konservatorium. Vertraut mit den Grundlagen der bulgarischen Volksmusik schrieb er auch eine eigene Harmonielehre.
METAMORPHOSES (1982, stereo, 21 min)
Musik zu Bildern des bulgarischen Malers Hristo Simeonov
Eines der seltenen rein elektronischen Werke von Dobrev, produziert im gut ausgerüsteten Studio von Radio Sofia, das damals von Simo Lazarov geleitet wurde, der auch die junge Pop-und Elektronikszene betreut hatte. Das Stück hat, bezogen auf Bilder von Simeonov, neun Teile:
Ruhig kalt – Funkeln – Leben auf dem Festlandsockel – Transmigration – Konzentriert auf Photonen – Dem unendlichen Pfad folgen – Invasion – Stille – Fata Morgana
source: private material from the composer