Christian Tschinkel (* 1973, Leoben)

Ein konsequenter Künstler, der auch nach einem Studium der Psychologie und Musikwissenschaft (Univ. Graz) und Seminaren in Tontechnik, Musiktherapie und Klangregie keine Berührungsängste mit Popmusik hat. Über die Beschäftigung mit „Popakusmatik“ (theoretisch und praktisch) gelangte er zur „Akusmonautik“, in der er die Musik aus Lautsprechern in einen großen Zusammenhang stellt (wie z. B. in The Kuiper Belt Project, 2006). Immer wieder reflektiert er sein Schaffen in theoretischen Schriften und unterrichtet seit 2021 Theorie und Repertoire der Elektroakustischen Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Zusammen mit Gilbert Handler und dem vereinigten Lautsprecherorchester L.O.V.E.-Machine gestaltet er die akustische Inszenierung der musikalischen Werke von Hermann Nitsch im Nitsch-Museum, Mistelbach.

SOMNIFICATIONS (2022, stereo, 52 min)
Somnifications thematisiert die fiktive Hörbarmachung des Schlafzustandes. Die konzeptionelle Grundstruktur orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen über seine Stadien. Der sinnlich-poetische Aspekt zielt auf ein Abtauchen in Traumrealitäten ab um diese ins Bewusstsein zu holen und zu verstärken. Amplifikation ist die Verstärkung von Signalen und die Erhöhung von Trauminhalten durch Symbolwelten und Mythologien. Somnifications ist das Wechselspiel beider Lesarten auf auditiver Ebene – ein Spiel mit dem Konkretabstrakten.

source: private material by the composer