Katharina Klement (* 1963, Graz)
Die Komponistin arbeitet als „composer-performer“ im Bereich von komponierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik. Auch zahlreiche querverbindende Projekte innerhalb der Bereiche Musik-Text-Video zählen zu ihren Aktivitäten. Ihr besonderes Interesse gilt seit jeher dem Klavier, speziell dafür erweiterten Spieltechniken. Internationale Zusammenarbeit mit verschiedenen Ensembles und KünstlerInnen. Seit 2006 ist sie Lehrbeauftragte am Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
13 MINIATUREN (1996, stereo, 60 min)
für 8-kanal Tonband und Klavier (Stereoabmischung)
Eine Komposition in 13 akustischen Kapiteln, manche in Blöcken lose aneinandergelegt, mansche zusammenhängend, als Geschichte in Fortsetzung erzählt. Für die Tonbandkomposition wurden ausschließlich aufgenommene Klänge in ihrer ursprünglichen Gestalt verwendet. Sie bilden gleichzeitig formales Rohmaterial und Grundmaterial zu weiteren Transformationen. Das Klavier, teilweise präpariert, ist nur eine eine einzelne Stimme zum übrigen Ensemble der acht Lautsprecher.
BETON (2001, 10-kanal, 44 min)
Klangtransformation – insbesondere mit elektronischen Mitteln – ist Arbeit mit einem mehrdimensionalen Phänomen und mit plastischer Arbeit vergleichbar. Ausgehend vom Material/Baustoff Beton, dessen Zustand sich in kurzer Zeit vom flüssigen zum extrem festen verändert, entstand die Idee, einmal erstarrte Masse akustisch wieder aufzubrechen. Während mehrerer Besuche auf Baustellen, auf denen Betonteile herausgesägt bzw. geschnitten wurden, sammelte ich aukustischen Baustoff: sogenannten ‚Lärm‘, unvermeidbares Nebenprodukt der Arbeit mit Beton. In die Schichten dieses Lärms einzudringen, Geräusch- und Klangschichten freizulegen, der Prozess des Sägens, Öffnen und schließlich Zertrümmern des Materials sind Ausgangspunkt der kompositorischen Arbeit.
source: private material from the composer
drawing based on a foto by Rania Moslam