Christian Tschinkel (*1973, Leoben)

Ein konsequenter Künstler, der auch nach einem Studium der Psychologie und Musikwissenschaft (Univ. Graz) und Seminaren in Tontechnik, Musiktherapie und Klangregie keine Berührungsängste mit Popmusik hat. Über die Beschäftigung mit „Popakusmatik“ (theoretisch und praktisch) gelangte er zur „Akusmonautik“, in der er die Musik aus Lautsprechern in einen großen Zusammenhang stellt (wie z. B. in The Kuiper Belt Project, 2006). Immer wieder reflektiert er sein Schaffen in theoretischen Schriften und unterrichtet seit 2021 Theorie und Repertoire der Elektroakustischen Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Zusammen mit Gilbert Handler und dem vereinigten Lautsprecherorchester L.O.V.E.-Machine gestaltet er die akustische Inszenierung der musikalischen Werke von Herrman Nitsch im Nitsch-Museum, Mistelbach.

THE KUIPER BELT PROJECT (2006, stereo, 73min)
Eine gedachte Weiterführung von Gustav Holsts berühmter Orchestersuite The Planets, die eine Vertonung einiger trans-neptunischer Objekte im sog. Kuipergürtel am Rande unseres Sonnensystems vollzieht. Im Gegensatz zur allgemeinen Sterndeutung in Die Planeten wird hier auf astrologische Aspekte verzichtet, jedoch fließen durchaus mythologisch rituelle Komponenten in diese Soundfiles ein. Ihr Programm leitet sich schließlich auch von den Bezeichnungen jener Gestirne ab, die meistens nach mythologischen Gottheiten verschiedenster irdischer Kulturen benannt werden, wie in etwa Varuna, Ixion, Sedna u. a.

source: private material by the composer